[Rezension] Ein Sommer mit Alejandro
Ein Sommer mit Alejandro
(Werbung)
Hinweis: Diese Werbung
erfolgt netterweise durch die Bereitstellung des Buches als
Rezensionsexemplar durch den Verlag. An diese Stelle bedanke ich mich
herzlich für diese Zusammenarbeit!
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Daten
Jody Gehrman
cbt Verlag
320 Seiten
9,99€ (Taschenbuch)
ISBN: 3570312011
Autorenporträt
Jody Gehrman stammt aus Nordkalifornien, hat einen Master in Creative Writing und ist Dozentin für Englisch und Kommunikationswissenschaften. Die Autorin schreibt Theaterstücke und Romane für Jugendliche und Erwachsene und wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Partner und drei Katzen in Kalifornien.
Inhalt / Klappentext
Auch der schönste Fake fliegt irgendwann auf ...
Dakota wollte gerade zu ihrem Freund ziehen, als sie erfährt, dass er sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat. Spontan schreibt sie sich ihren Kummer von der Seele, steckt den Zettel in eine Flasche und schleudert sie ins Meer. Antwort kommt von einem Alejandro aus Barcelona, der sie genau zu verstehen scheint. Sie ahnt nicht, dass in Wirklichkeit Jack dahintersteckt, der süße Junge, den sie im Café getroffen hat. Und der weiß nicht, wie er ihr je beibringen soll, dass er sie angelogen hat.
Dakota wollte gerade zu ihrem Freund ziehen, als sie erfährt, dass er sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat. Spontan schreibt sie sich ihren Kummer von der Seele, steckt den Zettel in eine Flasche und schleudert sie ins Meer. Antwort kommt von einem Alejandro aus Barcelona, der sie genau zu verstehen scheint. Sie ahnt nicht, dass in Wirklichkeit Jack dahintersteckt, der süße Junge, den sie im Café getroffen hat. Und der weiß nicht, wie er ihr je beibringen soll, dass er sie angelogen hat.
Meine Buchrezension
Dieses Buch sieht man in
letzter Zeit immer häufiger. Auf Instagram ist „Ein Sommer mit Alejandro“ sein
sehr gehyptes Buch, welches man lesen solle. Das Cover gefällt mir allerdings
nicht, da es ein Foto ist und zwei Personen zeigt, somit muss ich mir beim
Lesen die Figuren immer so vorstellen, wie sie abgebildet sind. Meiner Meinung
nach sollte man sich handelnde Charaktere selber vorstellen. Aber dies ist für
meine Bewertung irrelevant, selbst wenn eine sommerliche Atmosphäre verliehen
wird. Auch von der Autorin habe ich noch nie etwas gehört. Somit habe ich
vieles auf mich zukommen lassen: Wer ist die Autorin? Wie wird mir dieses Buch
gefallen?
Dakota, eine sehr begabte
Zeichnerin möchte nur noch zu ihrem Freund Cody, um Kunst studieren zu können. Aber
dieser Plan geht schief: Sie erfährt von ihrer besten Freundin per E-Mail, dass
sie eine Beziehung mit Cody führt: Cody ist fremdgegangen. Diesen großen Kummer
kann Dakota nicht auf sich sitzen lassen, daher schickt sie eine Flaschenpost
ins Meer, schildert ihre Gedanken. Aber sie ist nicht alleine: Jack, ein Junge
aus einer wohlhabenden Familie, hat viel von Dakota gehört, verliebt sich in
sie, ohne je mit ihr gesprochen zu haben: Liebe auf den ersten Blick! Er nimmt
die Flaschenpost aus dem Meer und findet heraus, dass Dakota Spanien sehr mag.
Sie wollte schon immer nach Barcelona. Also gibt er sich als einen Spanier mit
dem Namen Alejandro aus, und schickt ihr einen Brief. Es kommt zum
Briefkontakt, aber auch zum persönlichen. Allerdings weiß Dakota nicht, wer
Jack wirklich ist. Der verliebte Jack fragt sich zunehmend: Wie lange wird es
dauern, bis diese Lüge auffliegt?
Ich habe angesprochen, dass
mir das Cover nicht sonderlich
gefällt, zum einen, weil es ein Foto ist, auf dem Personen abgebildet ist. Was aber
auch wirklich störend war, ist das Aussehen dieser Personen. Man stellt sich
Dakota und Jack beim Lesen vollkommen anders vor, als sie auf dem Cover
abgebildet sind. Schade ist es somit einfach, dass einem die Vorstellungskraft
geraubt wird.
Zu dem beschriebenen Plot muss ich leider sagen, dass auch
der mir nicht gefallen hat. Auf dem Klappentext steht: Jeder Fake fliegt
irgendwann auf. Jack ist 18 und müsste das eigentlich wissen und man ahnt
einfach, dass es zu einem Streit kommen könnte, wenn es darum geht, wie die ganze
Sache aufgelöst wird. Also ist sein Handeln wirklich sehr komisch. Auch, dass
er wohlhabend ist, kommt sehr unrealistisch rüber: Warum sollte ein
wohlhabender Mensch sich wie ein Junkie aufführen? Außerdem – so habe ich das
empfunden – finde ich, dass sich auch ohne den Fake direkt ein Verhältnis
entwickelt haben könnte. Man muss auch gar nicht weiter ins Detail gehen, als
negativ anzumerken, dass es gemein war, Dakota so zu hintergehen, weil sie ein
nettes Mädchen ist. Hierbei war aus auch nur komisch, wie die Betroffenen
versuchen, sich mit ihr zu vertragen, als wäre nichts Schlimmes passiert. Das
richtig Schlimme an diesem Handlungspunkt war, dass alles über E-Mail zugegeben
wird. Das würde kein Mensch machen und die E-Mail ist auch sehr unrealistisch,
weil sie rüberkommt, als möchte Dakotas beste Freundin „Entschuldigung“ sagen,
obwohl sie es gar nicht möchte. Als negativen Aspekt zum Plot muss ich auch
anmerken, dass sich die Handlung teilweise in die Länge zieht, insbesondere zum
Ende hin. Somit komme ich zum letzten negativen Aspekt, was die Handlung
betrifft: Das Ende kam mir viel zu schnell und ist extrem unrealistisch. Aber
hier werde ich nicht weiter ins Detail gehen.
Leider bin ich mit meiner negativen Kritik noch nicht am
Ende: Meiner Meinung nach hatten alle wichtigen Charaktere nicht
nachvollziehbare Schwachstellen.
Beginnen wir mit Dakota:
Sie ist wirklich nett und sie wächst einem direkt ans Herz. Man kann ihrem
Kummer spüren und ich finde es großartig, dass sie mit anderen Menschen darüber
reden möchte. Allerdings ruft sie es
immer wieder in Erinnerung, dass sie betrogen wurde und das hat mich als Leser
sehr genervt. Auch ist diese ganze Geschichte mit dem Fremdgehen deshalb noch unrealistisch, weil Dakota einfach nie
richtig am Boden zerstört war. Vergleicht man dieses Buch mit anderen Serien
und Filmen, dann sieht man, dass ein Mädchen normalerweise immer in solchen
wirklich nicht nachvollziehbaren Fällen Kummer erfährt und deprimiert ist.
Zudem sagt Dakota, dass sie nicht gerade das selbstbewusste Mädchen ist,
weswegen man nicht meinen könnte, dass sie wegen ihrer Charakterstärke nicht
weint.
Kommen wir zu Jack:
Was soll ich sagen? Puren Hass habe ich ihm gegenüber empfunden. Er verhält
sich 280/320 Seiten wie ein Mädchen und nicht wie ein Junge. Da merkt man
meiner Meinung nach, dass sich die Autorin nicht bemüht herauszufinden, wie ein
Junge ticken und denken würde. „Denken“: 98% des
Buches ist Jack am denken und nicht am reden. Seine Gedanken sind auch a)
mädchenhaft und b) teilweise wirklich, als wäre er 6 und nicht 18. Leider
konnte ich mich gar nicht mit ihm anfreunden. Zu seinem Alter: Er hat eine
wahnsinnig sympathische, schlaue und weise Oma,
die einem nur helfen möchte. Das Verhältnis ist wirklich nah, aber warum
kontaktiert er sie dann nicht, wenn er „so viel Hilfe“ braucht?
Cody und die beste
Freundin: Fremdzugehen ist eine sehr
bittere Sache. Aber beide erzählen unterschiedliche Ansichten, versuchen alles
„normal“ darzustellen. Die beste
Freundin wird als charakterstark beschrieben. Ihrer E-Mail nach kommt sie
so aber gar nicht rüber. Generell kommt sie viel zu wenig vor, deshalb muss ich
einmal sagen, dass man sich da kein Meinungsbild erstellen kann.
Cody darf einem nicht ans Herz wachsen: Er möchte Dakota zwar
widergewinnen, aber bemüht sich meiner Meinung nach echt viel zu wenig.
à Somit muss ich erneut sagen, dass die „Fremdgeh-Handlung“
und diese E-Mail viel zu unrealistisch sind.
Miles: Ein gemeiner Nebencharakter, der viel Streit provozieren
möchte. Er verbreitet Gerüchte und verhält sich somit auch nicht seinem Alter
gemessen.
Glücklicherweise kann ich jetzt sagen, dass es positive Aspekte an dem Buch gab. Der Schreibstil der Autorin hat es wirklich
in sich: Das Sommer-Feeling kommt sehr gut rüber, weil die Autorin eine
wahnsinnig tolle Ausdrucksstärke hat. Man kann sich die Umgebung einfach toll
vorstellen, was mir sehr gefallen hat. Kompliment!
Generell ist das Setting
des Buches auch lobenswert: Die Stadt Barcelona und die anderen Orte sind so
gut beschrieben, dass, obwohl ich noch nie dort war, mich so fühlen konnte.
Auch von Fotos etc. muss man gar nicht präzisieren, was für ein tolles Land
Spanien ist. Das kommt wirklich sehr schön rüber!
Fazit:
Mir gefällt
dieses Buch, weil:
·
Der Schreibstil sehr
lobenswert ist
Mir gefällt
dieses Buch nicht, weil:
·
Die Handlung der Charaktere nicht ihrem Alter entspricht
und sie nicht nachvollziehbar handeln.
·
Die Handlung sich sehr in die Länge zieht
und wirklich sehr unrealistisch ist.
Ich bin mir aber sicher, dass es anderen Menschen sehr gut
gefallen wird, wie oft der Fall ist. Dieser Gruppe Menschen kann ich mich aber
nicht anschließen. Ich vergebe 2 von 5
Sternen und deklariere dieses Buch als einen Jahresflop.
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