[Rezension] Furthermore

Daten
Furthermore
Tahereh Mafi
2017
Penguin LCC US
401 Seiten
9,94€ (Taschenbuch)
ISBN: 9781101994771

Autorenporträt
Tahereh Mafi ist 25 Jahre alt. Sie wurde als jüngstes von fünf Kindern in einer Kleinstadt in Connecticut geboren und lebt mittlerweile in Orange County in Kalifornien. Nach ihrem Abschluss an einem kleinen College in Laguna Beach studierte Mafi, die acht verschiedene Sprachen spricht, ein Jahr in Spanien. Danach reiste sie quer durch die Welt und fing nebenbei an zu schreiben. Mit ihrem Debüt "Ich fürchte mich nicht" eroberte sie die amerikanische Romantasy-Gemeinde und Bloggerwelt im Sturm.


Inhalt
Die 12 Jährige Alice lebt in einer Welt, in der Farben eine große Rolle spielen, denn in diesen Farben verbirgt sich die Magie, die das Leben aufrecht erhält. Die Wesen in Ferenwood sind bunt, bunt, bunt und sehr magisch. An einem ganz bestimmten Tag treten die 12 Jährigen auf und beweisen sich und ihre Gaben, sie erhalten jeder eine Lebensaufgabe, die sie binnen einer gewissen Zeit (zumeist ein Jahr) erfüllen müssen. Ihre Lebensperspektive für die Zukunft hängt davon ab. Alice dagegen ist so blass und weiß wie ein leeres Blatt Papier und außer dass Alice sehr gut tanzen kann, zeigt sie niemandem ihre Gabe. Was wohl ihre Aufgabe sein wird?



Meine Buchrezension
Von „Furthermore“ habe ich noch nie etwas gehört. Als ich allerdings des Öfteren von Tahereh Mafis „Ich fürchte mich nicht“ Reihe gehört habe, recherchierte ich über die Autorin und ihre Bücher. Schließlich habe ich dieses Buch entdeckt, mich in das Cover verliebt, und auf meine Wunschliste gesetzt. Das Cover ist passend märchenhaft und sehr detailliert sowie sehr farbenfroh gestaltet. Als ich es in den Händen halten durfte, war ich gespannt in diese Welt eintauchen zu können und diese Autorin kennenlernen zu können.
In dem Land Ferenwood lebt die junge Alice mit ihrer Mutter, die sich nicht sonderlich für sie interessiert. Ein Reiseführer namens Oliver begleitet Alice nun irgendwann in das Land Furthermore. Dort gibt es reichlich magische Wesen, aber farbenfroh ist es nicht gerade. Es existiert nämlich keine! In diesem Land erhofft sich Alice ihren Vater, der seit drei Jahren verschwunden ist, wiederzufinden.

Bei Geschichten, in denen ein Familienmitglied oder sonst jemand verschwindet, fängt mein Herz an schneller zu schlagen, weil ich mich schlecht fühlen würde, wenn der Person etwas passiert. Das würde zu diesem atemberaubenden Cover gar nicht passen. Aber, ob es passiert, das müsst ihr selber herausfinden. Ich nehme vorweg: Furthermore konnte mich leider nicht ganz überzeugen.

Nach meiner Auffassung zieht sich das Buch sehr in die Länge. Bis es um „Furthermore“ geht, muss man bis Seite 150 lesen, davor passiert eigentlich nicht viel, bzw. das Kennenlernen von Oliver hat sich auch lange gezogen. An dieser Stelle hätte das Buch einige Seiten weniger vertragen können. Dies hätte meine Bewertung auch positiver ausfallen lassen.

Außerdem denke ich, dass dieses Buch überhaupt nicht meiner Altersklasse entspricht, weil die Dialoge und die Handlung, die man in diesem Buch verfolgt, sehr kindisch ist.
Meiner Meinung nach, hatte dieses Buch eine prima Grundstory, die sich gezogen hat und die abgeschweift ist, letztendlich nicht ausreichend thematisiert wurde.

Hinzu kommt, dass mir die Charaktere gar nicht sympathisch waren. Sie waren sehr skrupellos.
Oliver, der „Guide“ ist in meinen Augen wie jemand in Erscheinung getreten, der sehr gerne Kinder erschreckt. Wie ein Geist oder sonstiges. Auch im Verlauf der Geschichte kam es mir so vor, als würde er Alice ständig kritisieren, und sie dann erst über gewisse Sachen aufklären. Warum sagt er ihr nicht einfach vorher, was passieren wird / könne bzw. was sie machen sollte.

Alice an sich ist mir eine sehr zu diskutierende Person. Ich kann nachvollziehen, dass sie traurig ist, Stimmungsschwankungen hat, weil ihr Vater verschwunden ist. Aber das hat sich auch gezogen, an irgendeiner Stelle hat es so wie ich finde, wirklich gereicht. Sie hätte sich zusammenreißen sollen.
Was ich anfangs lustig und mutig, mit der Zeit aber sehr nervig fand, war, dass sie sich verteidigt, wenn sie angegriffen wird. Aber irgendwann beißt sie bei ganz normalen Gesprächen zu, nur weil sie die Meinung von anderen nicht toleriert. Das ist nicht in Ordnung!
Alice Mutter kann einem nicht sympathisch sein, wenn man allein den ersten Satz des Klappentextes liest: Ihre Mutter interessiert sich nicht sonderlich für ihre Tochter und das wird in dem Buch auch durchgesetzt. Alice Mutter verhält sich nicht wie eine Mutter.
Generell sind die Eltern in diesem Roman sehr fragwürdig ausgearbeitet wurde.

Allerdings gab es auch Aspekte in diesem Buch, die mich überzeugen konnten.

Überhaupt war das Setting dieses Buches sehr genial und lobenswert ausgearbeitet. Ferenwood und Furthermore sind sehr schön beschrieben worden und man fühlte sich als Leser glatt dort. Wie in der Empfehlung hinten im Buch steht: Die Autorin bringt uns mit unserer Vorstellungskraft wirklich an unsere Grenzen, weil sie im Bereich Fantasy so schön schreiben kann, so schöne Welten erfindet, dass man schon sehr starke Vorstellungskraft braucht.

Wie bereits erwähnt fand ich die Grundstory auch wirklich schön, weil man hierbei auch anmerken muss, dass es sich bei Alice um eine mutige Figur handelt. Das wird neben ihrer Frechheit und Egozentrik auch gut deutlich.

Schlussendlich fand ich auch das Ende dieses Romans sehr schön, sehr bewegend und somit auch sehr traurig, aber schön. Es löst am Ende dieser 400 Seiten eine gewaltige Emotion in dem Leser aus.
Diese Emotion hat man schnell gespürt, weil man auch schnell am Ende war. Dafür ist der geniale Schreibstil der Autorin verantwortlich.

Man kann förmlich durch die Seiten fliegen, ich habe es auch schnell beendet, wenn man alle Tage zusammenzählt, an denen ich gelesen habe. Der Schreibstil ist also sehr flüssig. Ich merke auch an, dass das Englisch in diesem Buch bereits für 7. Klässler angemessen sein sollte. Man versteht natürlich nicht immer jedes Buch, aber die Wörter, die die Grundhandlung hier ausmachen, sind sehr verständlich. Falls ihr euch aber nicht sicher sein solltet, dann ruft eine Leseprobe auf.

Fazit:
Mein Bauchgefühl sagt mir mit Hinblick auf diese Rezension, dass man bei diesem Roman die Zielgruppe beachten sollte, wenn man ihn bewertet. Wäre ich 10, dann hätte ich diesem Buch 5 Sterne gegeben. Mit meinen 14 Jahren bewerte ich die Aspekte natürlich auch anders. Der Schreibstil war sehr flüssig und die Welten waren toll ausgearbeitet. Aber das Buch hat sich sehr in die Länge gezogen und beinhaltete Charaktere, die ich nicht immer nachvollziehen. Nun meine Bewertung: Ich vergebe 3/5 Sternen

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