[Rezension] Die Nachtflüsterin

Die Nachtflüsterin


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Die Nachtflüsterin - Westhoff, Angie


Daten
Angie Westhoff
Oetinger Taschenbuch 
9,95€ (Taschenbuch)
224 Seiten
Empfohlen ab 10 Jahren
ISBN: 9783841502599




Autorenporträt
Angie Westhoff wurde 1965 geboren. Sie studierte Germanistik und Geschichte in München, wo sie auch heute noch lebt. Angie Westhoff arbeitet in der Lehrerfortbildung und schreibt leidenschaftlich gern Kinderbücher.

Inhalt / Klappentext
Geflüster, Geheimnisse und gute Freunde.

Wally Vanderbeck erfindet für ihr Leben gern Geschichten. Jeden Abend erzählt sie Jakob, Lisanne, Sina und Robin ein Abenteuer. Aber eines Tages ist die Überraschung groß: In der Zeitung steht dieselbe Geschichte, die Wally am Abend zuvor ihren Freunden erzählt hat. Kann Wally etwa hellsehen? Oder können Geschichten womöglich wahr werden? Wally will es genau wissen. Aber das ist viel verzwickter als gedacht

Über die Wunder des Geschichtenerzählens. Warmherzig und voller poetischer Bilder. 

Meine Buchrezension
Von dieser Autorin habe ich bis jetzt noch gar nichts gelesen und bin mal wieder durch den Leseclub an unserer Schule auf das Buch aufmerksam geworden. Cover sind für meine Buchbewertung irrelevant, aber ich möchte dennoch sagen, dass ich dieses Cover ein wenig hasse und ein wenig mag, also neutral finde. Zum Einen ist es eine Zeichnung und keine Fotoaufnahme, was ich gut finde, allerdings ist auf dem Buch ein Mädchen (Wally) zu sehen. Ich mag es nicht, wenn in Büchern Gesichter zu sehen sind, weil ich beim Lesen immer an diese Person denken muss mit diesem Gesicht. Ich mag es, mir die Gesichter etc. selber auszumalen. Nun sollte dies das erste Buch von der Autorin werden.

Ein Waisenhaus: Viele Kinder sind in dieser Geschichte zu begleiten. Wally erzählt jeden Abend Geschichten, während Jakob Bilder malt und viele andere Kinder zuhören. Als am nächsten Tag und generell festgestellt wird, dass die Geschichten real sind, denkt Wally darüber nach, ob sie nicht vielleicht ihren verschwundenen Vater finden könnte, wenn sie eine Geschichte über ihn erzählt. Dann könnte sie ihn sehen, schließlich hat sie das nicht. Ihre Freunde beschließen, ihr zu helfen, ihren Vater zu finden und generell helfen sich eine Gruppe Kinder, wo sie können.

Bei neuen Autoren oder Autorinnen bin ich immer sehr gespannt, ob ich das Buch lesen soll oder nicht, weil es eventuell nicht gut sein könnte, schließlich hat man noch nie was von dieser Person gehört. Mit bestem Gewissen kann ich aber hier schreiben, dass ich euch nachfolgend erklären werde, warum dieses Buch ein Highlight für mich ist.

Man konnte das Buch innerhalb von 2 Stunden, wenn nicht geringer durchlesen, weil der Schreibstil der Autorin unsagbar genial ist. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Angie Westhoff spielt sehr viel mit rhetorischen Mitteln, was dieses Buch poetisch macht. Man möchte die ganze Zeit weiterlesen, um die Geschichte verfolgen zu können. Sie beschreibt Situationen so knapp, aber so deutlich, dass man alle Emotionen verstehen und nachvollziehen kann. Man möchte am liebsten weinen, weil sie Situationen besser beschreibt, als man sie in der Realität erleben könnte.

Die Charaktere in diesem Buch sind beinah alle genial. Ich beginne mit unserer Protagonistin: Wally ist eine sehr mutige Person, die einem direkt ans Herz wächst. Sie ist auch sehr schlau und handelt wie eine Erwachsene Person.
Jakob hatte wie alle anderen Kinder sehr komplizierte und traurige Umstände, macht aber aus dem, was er hat, das Beste. Er war mir direkt sympathisch.
Es gab aber eine Figur, Trasha, die einfach die ganze Zeit falsch gehandelt hat, in meinen Augen. Sie ist gemein und möchte andere reinlegen und denkt, dass sie die einzige Waisin ist und sich deshalb alles erlauben darf. Das ist aber nicht so! 

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Atmosphäre in diesem Buch: Mir kommt dieses Waisenhaus nicht wie ein Waisenhaus vor, sondern wie das US-Militär, denn Mona, die Angestellte dort, behandelt die armen Waisen nicht gerade sehr freundlich, was mich teilweise wirklich aufgeregt hat.

Allerdings möchte ich noch anmerken, dass mir die Thematik des Buches sehr gefallen hat, weil es ein Thema ist, das immer stattfinden kann, Waisen gibt es leider viele auf dieser Erde. Aber die Autorin zeigt - und das ist die Lehre, die ich aus diesem Buch ziehe - dass jeder Mensch, egal welche tragischen Verluste er hat, Hoffnungen hat und ein Recht darauf, zu träumen und seine Ziele zu verfolgen. Denn das zeigen uns die Charaktere hervorragend.

Fazit:
Ich freue mich immer zunehmend Bücher zu lesen, die einen faszinierenden Schreibstil haben. Dieses Buch gehört auch dazu, weil es einfach verzaubert. Die Thematik ist sehr wichtig und sehr gut rübergekommen, allerdings fand ich nicht alle Charaktere sympathisch, dennoch kann man hier von einem genialen Schreibstil und einem atemberaubenden Buch sprechen. "Die Nachtflüsterin" von Angie Westhoff bekommt von mir 4,5 / 5, gerundet 5 Sterne und ist ein Jahreshighlight für mich. Eine Geschichte, die ich auf alle Fälle weiterempfehlen kann!!!
⭐⭐⭐⭐⭐

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