[Rezension] Letztendlich sind wir dem Universum egal
Letztendlich sind wir dem Universum
egal
(Werbung)
DATEN
Autor:
David
Levitahn
Verlag:
Fischer
Taschenbücher
Seitenzahl:
415
Preis:
9,99€ (Taschenbuch)
Erscheinungsjahr:
2016
ISBN: 9783596811564
AUTORENPORTRÄT
David Levithan, geboren 1972, ist
Verleger eines der größten Kinder- und Jugendbuchverlage in den USA und Autor
vieler erfolgreicher Jugendbücher, unter anderem >Will & Will<
(gemeinsam mit John Green) und >Two Boys Kissing<. Sein Roman >Letztendlich
sind wir dem Universum egal< erhielt den Deutschen Jugendliteraturpreis 2015
in der Kategorie Jugendjury. Er lebt in Hoboken, New Jersey. Literaturpreise:
>Letztendlich sind wir dem Universum egal<: - LUCHS März 2014 - Aufnahme
in Kollektion des Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2015 -
Nominiert für die 2015 DILIP Kate Greenaway Medal - Nominiert für den Deutschen
Jugendliteraturpreis 2015 - Leipziger Lesekompass 2015 - Nominiert für die
Buxtehuder Bulle 2015 - In den USA: Naiba ( The New Atlantic Independent
Booksellers Association) Book Of The Year 2013, Kategorie Young Adult >Two
Boy Kissing<: - Favorit der Leipziger Jugend Jury 2016 - In den USA: Naiba (
The New Atlantic Independent Booksellers Association) Book Of The Year 2014,
Kategorie Young Adult Lebenswerk: Margaret A. Edwards Award
INHALT / KLAPPENTEXT
<<Die
Geschichte einer ungewöhnlichen ersten großen Liebe - und ein phantastischer
Roman, wie er realistischer nicht sein könnte>>
I Jeden
Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute
ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt
und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine
Spuren. Doch dann verliebt A sich
unsterblich in Rhiannon. Mit ihr will er sein Leben
verbringen, für sie ist er bereit, alles zu riskieren - aber kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist,
jeden Tag ein anderer zu sein?
II Wie
wäre das, nur man selbst zu sein, ohne einem bestimmten Geschlecht oder einer bestimmten Familie anzugehören,
ohne sich an irgendetwas orientieren
zu können? Und wäre es möglich, sich in einen Menschen zu verlieben, der jeden Tag ein anderer
ist? Könnte man tatsächlich jemanden
lieben, der körperlich so gestaltlos, in seinem Innersten aber zugleich so beständig ist?
MEINE BUCHREZENSION
A Anregungen & Aufbau
des Buches
Ich habe dieses Buch schon sehr oft
gesehen, hatte aber immer die Befürchtung, dass ich Geld ausgeben würde, und
nichts verstehen würde. Das Thema (s.o., s.u.) ist ein sehr kompliziertes Thema
und bevor ich es gelesen habe, habe ich versucht, mir das Prinzip, jeden Tag in
einem anderen Körper aufzuwachen, auszumalen, hab es aber nie geschafft. Nun
bin ich älter, das Buch wurde in der Schule geworben vom Leseclub, und durch
eine Anregung der Lehrerin, der ich nur zustimmen kann, ist mein Interesse
enorm gestiegen.
Wir hören sicherlich oft von
Lehrern (oder haben gehört😊),
dass man sich in die Lage eines anderen versetzen soll. Das fällt einem selbstverständlich
manchmal nicht leicht, oder wir sagen bei einem Streit z.B. „Ich denke, ihm
würde das nicht gefallen / er hat sich beleidigt gefühlt…). Bei dem Buch hatte
ich Hoffnungen, andere Ausdrücke zu Augen zu bekommen, bzw. genauer zu
verstehen, wie man bei der Aufforderung „sich in die Lage von jemand anderen
versetzen soll“ denken muss.
Das Buch wird in Tagen erzählt. Es
beginnt bei Tag 5994, damit wir uns besser in die Situation hineinversetzen
können. Es erzählt täglich der selbe Personalerzähler, nur im Körper der jeweiligen
Personen.
B Eine Geschichte über
A, der / die jeden Tag in einem
anderen Körper aufwacht. Wie dieses „Prinzip“ abläuft erkläre ich natürlich
nicht genauer, weil ihr es selber lesen sollt. Das macht das Buch ja auch aus.
Irgendwann verliebt sich A in ein Mädchen namens Rhiannon und versucht eine
Beziehung zu führen und stets bei ihr zu sein, mit der Angst, die geplante
Beziehung könnte fehlschlagen, da A jeden Tag jemand anders ist.
C Der Plot
Ich denke, ich muss nicht genau sagen,
dass ich die Story fantastisch fand. Es war sehr interessant, zu lesen, wie
eine solche Beziehung aussehen könnte / wird 😉, wenn man jeden Tag wer anders
ist. Mich hat der Klappentext, der erste Satz, direkt angesprochen. Es war interessant
zu lesen, wie das Leben eines drogenabhängigen, eines Sportlers etc. aussehen
könnte (mehr im Schreibstil, s.u.)
D Die Charaktere
Hierbei gehe ich natürlich nicht auf
jede Nebenfigur ein. A kann man keineswegs als egozentrisch beschreiben, obwohl
er die ganze Zeit über den Wunsch, wer anders zu sein, redet. Denn das macht
die Emotionalität, die Gefühle von A und das Buch aus. A versucht respektvoll
gegenüber dem Körper zu sein, in dem er steckt. Außerdem will er Rhiannon stets
sehen, er steht im Wunsch, wie ein normaler Mensch zu sein. Das war wirklich
sehr süß. Auch Rhiannon war sehr tolerant und nett. Wenn sie mal nicht ahnt,
dass A vor ihr steht, dann ist sie – egal wer die Person ist: homosexuell, drogenabhängig
etc. – stets nett und hilfsbereit. So sollte wirklich jeder sein! Denn nur,
wenn man „anders“ ist, heißt es nicht, dass dieser Mensch schlecht ist.
E Der Schreibstil
Viele, die das Buch nicht kennen,
werden vielleicht nicht genau nachvollziehen können, warum ich das Buch so
bewerte, aber ich verpflichte mich bei Rezensionen spoilerfrei zu bleiben. Für
die, die das Buch nicht kennen, erkläre ich oberflächlich, was ich nicht so gut
fand. Für die, die das Buch gelesen haben, die können sich den Spoiler angucken
(markiert, s.u. SPOILER). Eigentlich
könnt ihr das alle, aber ich will euch vorgewarnt haben, weil das ein „intensiver“
Spoiler ist und ich euch das Leseerlebnis nicht verderben will.
Wenn es zu Gesprächen kommt,
scheinen diese teilweise ziemlich unrealistisch. Auch das Ende kam mir zu
plötzlich und hat mich verwirrt: Es gibt einen „zweiten Teil des Buches“, aber
der soll dieselbe Geschichte nur aus der Sicht von Rhiannon erzählen. Von daher
hat das Ende für mich keinen Sinn ergeben.
SPOILER
– BEGINN
An einem gewissen Punkt im Buch
erzählt A, was er ist. Rhiannon sagt einfach „Ich glaub dir nicht / verarsch
mich nicht“. Das kam gar nicht unrealistisch rüber für mich.
SPOILER
– ENDE
Ansonsten:
- Man konnte das Buch sehr schnell
lesen, es war detailliert, was sehr wichtig ist, um die Umstände nachvollziehen
zu können.
Wie würdet ihr euch fühlen, „anders“
zu sein? Ich nehme keine Drogen, kann mir also nicht vorstellen, wie ich mich fühlen
würde, wenn ich welche nehmen würde. Aber der Autor beschreibt das sehr
präzise. Der Autor berücksichtigt die verschiedenen Arten und Charakteristiken eines
Menschen, und wir erfahren somit, wie wir uns voneinander unterscheiden.
SCHLUSSWORT
Egal, ob einem das Buch gefällt oder
nicht: Am Ende ist man schlauer als jemals zuvor. Das Buch hatte kleine
Schwachstellen, aber es ist dennoch ein richtiges Highlight für mich gewesen. „Letztendlich
sind wir dem Universum egal“ sollte jeder gelesen haben.
4/5
Sterne. Mehr kann
ich nicht sagen.
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